Spritzen, Pens und Kanülen
Die Zeit der Spritzen mit separat zu montierenden langen und dicken Kanülen ist glücklicherweise vorbei. Zum Schluss (in den 1980er Jahren) verwendete ich Sterican (0.40x20) Kanülen, die 0,4 mm dick und 20 mm lang waren. Mit diesen wurde in einem 30 bis 45 Grad-Winkel das aus einer Durchstechflasche aufgezogene Insulin in den Oberschenkel gespritzt. Da es sich um U40 Insulin handelte (40 Einheiten pro ml) war das Volumen des zu injizierenden Insulins auch deutlich größer als heute (Faktor 2,5 gegenüber U100 und Faktor 7,5 gegenüber U300-Insulinen). Es gab Einmalspritzen mit 1ml (bis zu 40 Einheiten) und 2ml (bis zu 80 Einheiten) Volumen. Laut damaliger Anweisung musste man den Kolben der Spritze nach dem Einstechen erst etwas herausziehen, um zu gewährleisten, dass man keine Ader getroffen hatte. Das war schmerzhaft und ich unterließ es deshalb.
Heute gibt es in der Regel entweder Fertig-Pens, die nach Gebrauch entsorgt werden, oder Ampullen, die in wieder zu verwendenden Insulin-Pens genutzt werden können. Letzteres geht meines Wissens aber nur mit U100 Insulinen (100 Einheiten/ml). Bei U200 und U300 Insulinen (200 bzw. 300 Einheiten/ml) gibt es nur die Fertig-Pens. Gerade beim Basalinsulin ist die U300 Variante zu bevorzugen, da meist mehr Einheiten als beim Bolus-Insulin gespritzt werden müssen und bei einer U300-Konzentration das Volumen des zu spritzenden Insulins kleiner ist als bei U100 oder U200.
Ich nutze das schnellwirksames Lyumjev U100 als Ampulle mit
einem wieder verwendbaren Insulin-Pen und das Basalinsulin Toujeo U300 als Fertig-Pen. Bei beiden
Pen-Arten ist es für mich wichtig,
- dass beim Hochdrehen des Dosierrings ein
Klicken pro Einheit zu hören ist,
- dass bei Überdosierung der Einstellung auch wieder zurückgestellt werden kann
und
- dass die Injektion Einheit für Einheit
erfolgen kann und nicht in einem Rutsch erfolgt.
Dies hat zum einen den
Vorteil, dass ich die Pens benutzen kann, ohne meine Lesebrille aufzusetzen zu
müssen, zum
anderen erlaubt die schrittweise Injektion eine Verlangsamung oder auch einen Abbruch
des Spritzvorgangs,
wenn ich merke, dass ich mich an einer ungünstigen Stelle gestochen habe und
Schmerzen auftreten.
Als Pen-Nadeln benutze ich die sehr angenehmen BD Ultra-Fine 0,25mm (31G) x 5mm. Wie aus dem Produktnamen zu entnehmen ist, sind diese nur 0,25 mm (ein Viertel Millimeter) dick und 5 mm lang. Ich habe auch schon die minimal dünnere 4mm Variante (BD Ultra-Fine PRO 0,23mm (32G) x 4 mm) getestet, bevorzuge aber die 5mm Variante, da man mit ihr auch einmal problemlos durch die Kleidung stechen kann, wenn man sich in einer Situation befindet, in der man sich diskret spritzen möchte.
Vergleich: Spritzen früher versus Pen-Kanülen heute:
1ml Spritze mit 20mm Kanüle vs. 5mm Pen-Kanüle |
Detailvergleich Kanülen früher und heute |