Typ 1 Diabetiker  ≈  mein süßes Leben

Auswertungen mit der Dexcom Clarity-App

Zusätzlich zur G7-App gibt es die Clarity-App, mit der man seine Daten auswerten kann. Es gibt dabei fest eingestellte Auswertungszeiträume von 2, 7, 14, 30 und 90 Tagen sowie einen frei wählbaren Zeitbereich von bis zu 90 Tagen. Einige dieser Daten kann man sich per Push-Nachricht täglich automatisch auf das Smartphone senden lassen. Die Berichte der Clarity-App werden im PDF-Format geliefert. Im Folgenden habe ich die typischen Auswertungen (Berichte) für einen frei gewählten Zeitraum von 60 Tagen exemplarisch zusammengestellt:

Übersichtsstatistik: Hier bekommt man einen schnellen Überblick über die wichtigsten Kennwerte des ausgewerteten Zeitraums.

Übersichtsstatistik: Daten

Technischer Hinweis: Wenn die Grafiken auf dem Smartphone (Hochformat) zu klein erscheinen, dann drehen Sie das Gerät einfach. Die Grafiken werden im Querformat größer dargestellt.

Zudem wird eine Grafik des Glukoseverlaufs während eines Tages angezeigt, bei der alle erfassten Gewebeglukosewerte so dargestellt werden, als wären sie an einem Tag aufgetreten. Dazu ist der Durchschnitt (Mittelwert) und ein Bereich eingezeichnet, in dem 60% der erfassten Werte liegen (15. bis 75. Perzentil). Das bedeutet, die Extremwerte (15% der niedrigsten und 25% der höchsten Werte) werden dabei nicht berücksichtigt.

Übersicht: Grafik

Bester Tag: Hier wird der Tag mit dem höchsten Prozentwert bei der Zeit im Zielbereich (TIR) wiedergegeben (bei mir meist 100%). Gibt es mehrere Tage mit gleich hohen Werten wird der letzte angezeigt.

Überlagerung der täglichen BZ-Werte einer Woche: Hier werden die Verlaufskurven der sieben Wochentage übereinandergelegt und man kann erkennen, wann man hohe oder niedrige Werte hatte und ob dabei ein Muster erkennbar ist.

Statistik eines Tages: Hier wird jeder einzelne Tag des Auswertungszeitraum mit der Verlaufskurve der BZ-Werte und den in der App gespeicherten Ereignissen (schnell und langsam wirkendes Insulin, Mahlzeiten und körperliche Aktivitäten) dargestellt.

Vergleich mit dem Zeitraum davor: Hier gibt es einen Vergleich der Übersichtsdaten des aktuellen Zeitraums mit dem Zeitraum gleicher Länge (hier 60 Tage) vorher. Man kann so schnell erkennen, ob die Ergebnisse gleichgeblieben sind, sich verbessert oder verschlechtert haben.

Vergleich der Wochentage: Hier gibt es für jeden Wochentag eine Menge statistischer Daten, die für statistisch nicht geschulte Menschen teilweise schwer zu interpretieren sind 1). Bei meinen Beispielsdaten erkennt man jedoch, dass bei mir die Gefahr von niedrigen und sehr niedrigen BZ-Werten am Samstag am größten ist.

stündliche Statistik: Wie für die Wochentage gibt es hier für jede Stunde des Tages eine Menge statistischer Daten1). Anhand meiner Daten ist zu erkennen, dass ich von 15-16 Uhr und von 21-22 Uhr die schlechtesten Werte habe, denn dort liegt meine Zeit im Zielbereich (TIR) unter 90%.

Ambulantes Glukoseprofil (AGP, Ambulatory Glucose Profile): Das ambulante Glukoseprofil (AGP) ist ein lizenzierter, genormter Glukosebericht, der vom International Diabetes Center (IDC) erstellt wurde. Es ermöglicht die bei der Verwendung eines Sensors (rtCGM) massenhaft anfallenden Messwerte wie z.B. BZ-Werte, Hypo- und Hyperglykämien, Zeit im Zielbereich (TIR), Glukosevariabilität, etc. in einer standardisierten Form auszuwerten und daraus Folgerungen für eventuell notwendige Therapieanpassungen zu ziehen. Die Messwerte aus dem gewählten Zeitraum werden in Form eines 24-Stunden-Standardtags grafisch dargestellt. Das AGP ist ähnlich wie die Übersichtsstatistik (siehe oben) aber genormt, das heißt, zwischen unterschiedlichen CGM-Systemen vergleichbar.
Teil des AGP ist eine Grafik, in der die Gewebeglukosewerte aus dem Berichtszeitraum zusammengefasst und der Median (50%), der IQR (25% und 75%) und andere Perzentile (5% und 95%) so dargestellt werden, als wären sie an einem einzigen Tag aufgetreten.

AGP Grafik


1) Da sich nicht jeder gut mit statistischen Kennwerten auskennt, habe ich einen Statistik-Crashkurs für CGM-Nutzer erstellt. Dort erkläre ich die in den Auswertungen verwendeten Statistikbegriffe (hoffentlich so, dass alle sie verstehen).

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